25.02.2018 Historischer Spaziergang durch Dietkirchen
Erstmals bot der Verschönerungsverein Dietkirchen einen historischen Spaziergang durch Dietkirchen an. Die Führung begann an der Lahn am Fährhaus. Dort gab der 1. Vorsitzende Mario Iltisberger zunächst einen geschichtlichen Überblick über die Entstehung des Ortes Dietkirchen. Nach der Erklärung der kirchlichen und wirtschaftlichen Bedeutung der Furt und der Lahnfähre ging es die Lahnstraße hoch. Einige Fachwerkhäuser in einer der ältesten Straßen von Dietkirchen wurden hervorgehoben. Insbesondere am Haus Nr. 9, wahrscheinlich das älteste in der Straße, konnten gut ausgeführte Schnitzereien und Verzierungen erklärt werden.
Die 100 jährige Postgeschichte im 17. und 18. JH war ebenfalls ein Thema. Nicht Limburg mit seiner Brücke und der engen Durchfahrt, sondern Dietkirchen als wesentlich schnellere Verbindung zwischen Köln und Frankfurt wurde als Poststation ausgewählt. Die alte Postmauer erinnert noch heute im Sprachgebrauch an die alte Zeit. Erstaunt hörten die Besucher, dass ein Brief im 17. JH von Frankfurt nach Köln ein Tag lang unterwegs war. Heutzutge benötigt ein Brief von Dietkirchen nach Limburg teilweise länger.
Heute rollt am Reckenforst der Fußball, vor 700 Jahren rollten am Reckenforst die Köpfe. Mit einer schaurigen Geschichte, in dem ein Frei von Dehrn der Kopf abgeschlagen wurde, ging der Ortsführer auf die alte Gerichtsstätte auf Dietkirchener Gemarkung ein. Dabei konnte sich der geköpfte Frei von Dehrn noch „glücklich“ schätzen, denn die Enthauptung war ein besonderes Privileg für Adlige.
Am Herrenberg endete die Führung. Hier gab es zunächst einen Überblick über das Schulwesen in der Gemeinde. Den Entwicklungen der Schule ab dem 13. JH und den Schwierigkeiten im 18. JH. lauschten die Zuhörer noch nachdenklich. Als es aber ins 20. JH ging, konnten einige Zuhörer auch ihre eigenen Erfahrungen, die sie in der Dietkirchener Schule durchlebten, in die Führung einbringen.
Nach 90 Minuten umfassender Informationen endete die Führung. Der mittelalterliche historische Markt konnte nur kurz thematisiert werden, da die eisige Kälte den gut 25 Zuhörern doch sehr zusetzte. Über den abschließenden Applaus freute sich der Vorsitzende Mario Iltisberger. Die Ortsgemeinde kann sich ebenfalls freuen, denn die an dem Tag eingenommenen Spenden fließen in den Unterhalt der Dorfstube am Paul-Eufinger-Platz.
Zu einem noch nicht terminierten Zeitpunkt – wahrscheinlich im April – wird die Führung wiederholt. Hier können dann Mitglieder und Nichtmitglieder sich der Führung anschließen.